20.05.2019

U18-Wahlen finden bundesweit vor bedeutenden öffiziellen Wahlen statt, um nicht wahlberechtigten Kindern und Jugendlichen ein Stimme zu verleihen und gleichzeitig ihr Interesse für Politik zu wecken.

Kinder und Jugendliche haben am 17. Mai über die Abgeordneten des europäischen Parlamentes abgestimmt. Neun Tage vor der regulären Europawahl konnten alle unter 18jährigen ihre Stimme bei der U18-Wahl abgeben. In Schleswig-Holstein gab es dafür 29 Wahllokale, bundesweit waren es fast 1200. In Schleswig-Holstein haben mehr als 3200 Kinder und Jugendliche an der U18 Wahl teilgenommen, bundesweit beinahe 120.000.

U18 wurde von Kindern und Jugendlichen für Gleichaltrige organisiert. Bundesweit öffneten Wahllokale in Jugendclubs, Räumen von Jugendverbänden, Schulen, Bibliotheken oder als mobile Wahllokale in Fußgängerzonen, auf Marktplätzen und Sportplätzen. Wählen durfte, wer zur regulären Wahl aufgrund seines Alters noch nicht zugelassen ist. Die Nationalität spielt dabei keine Rolle.

In Schleswig-Holstein koordinierte der Landesjugendring die Jugendwahl. „U18 macht Spaß, macht schlau und sorgt vor Ort für ein vielfältiges demokratisches Engagement”, sagt Jochen Wilms, Vorsitzendes des Landesjugendrings. „Wir freuen uns über den großen Zuspruch den die U18-Europawahl erhalten hat. Die zahlreichen abgegebenen Stimmen zeigen, dass viele Kinder und Jugendliche ein großes Interesse an politischen Prozessen und Entscheidungen haben. Leider fühlen sie sich dennoch häufig von der Politik überhört, da sie bei vielen Wahlen kein Stimmrecht haben.“

U18 wirkt in zwei Richtungen: Junge Menschen beschäftigen sich mit Politik und sie bringen ihre Themen in die Politik ein. Gleichzeitig machen Kinder und Jugendliche als nicht wahlberechtigten Teil der Gesellschaft auf sich aufmerksam. Die Ergebnisse der U18-Europawahl vom 17. Mai 2019 finden sich unter: https://www.u18.org/europawahl-2019/wahlergebnisse/wahlergebnisse-deutschland

U18-Wahlen finden auch zukünftig vor Wahlen statt. Die Hürden zur Teilnahme als Wahllokal sind niedrig. Kinder und Jugendliche melden – mit oder ohne Unterstützung von Erwachsenen – ein Wahllokal auf u18.org an. Sie bereiten alles Notwendige vor: Wahlraum, Wahlkabinen, Wahlurne. Oft organisieren die jungen Menschen im Vorfeld noch Podiumsdiskussionen, vergleichen die Wahlprogramme der Parteien und beschäftigen sich mit den Abläufen und Regeln von Wahlen. Notwendiges Material entwickeln sie selbst oder nutzen, was von der Bundeskoordinierungstelle bereitgestellt wird. Organisiert und getragen wird die U18-Wahl vom Deutschen Kinderhilfswerk, dem Deutschen Bundesjugendring, den Landesjugendringen, vielen Jugendverbänden und dem Berliner U18-Netzwerk. Alle Informationen zu U18 unter www.u18.org.