13.05.2017

Der Landesjugendring Schleswig-Holstein distanziert sich von der AfD und fordert bessere Unterstützung von Kreisjugendringen und Ferienfreizeiten.

Alexandra Ehlers (Landesmusikjugend) wurde am Samstag auf der 90. Vollversammlung des Landesjugendrings in Kiel einstimmig als Vorsitzende wiedergewählt. Sie bedankte sich für das Vertrauen der 75 Delegierten aus den Jugendverbänden und Kreisjugendringen und versprach, sich weiterhin engagiert für die Interessen von Kindern und Jugendlichen einzusetzen. Ehlers steht seit 2010 an der Spitze des Landesjugendrings.

Alexandra Ehlers wies mit Blick auf die Wahl am 7. Mai darauf hin, dass junge Schleswig-Holsteiner_innen die AfD nicht in den Landtag gewählt hätten. Bei der ersten Landtagswahl ab 16 Jahren hatten Erstwähler_innen mit 4% weniger häufig die AfD gewählt als ältere Wähler_innen. Die Jugendverbände und Kreisjugendringe beschlossen im Rahmen ihrer jährlichen Vollversammlung, Gespräche mit Abgeordneten der AfD auf das Notwendigste zu beschränken:  „Jugendverbände stehen für Toleranz und Vielfalt“, so Ehlers. „Wir sehen keine gemeinsame Grundlage mit der AfD für eine Auseinandersetzung über die richtigen politischen Wege und Konzepte zur Weiterentwicklung der Jugendpolitik in Schleswig-Holstein.“

Die Versammlung forderte außerdem Landes- und Kommunalpolitik dazu auf, attraktive Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement zu schaffen und eine angemessene Finanzierung von Kreis- und Stadtjugendringen sicherzustellen.

An Eltern richteten die Jugendverbände den Appell, Ferien kindgerecht zu gestalten: „Kinder und Jugendliche brauchen Freiräume jenseits der formalen Bildung. Eltern sollten Ferien nicht mit Nachhilfe oder Praktika verplanen.“ Der Landesjugendring wies auf die Wichtigkeit ehrenamtlich angebotener Ferienfreizeiten für die Bildung junger Menschen hin.

Als Gast der Vollversammlung hieß Stadtpräsident Hans-Werner Tovar die Delegierten in Kiel willkommen. Er wies in seinem Grußwort auf die wichtige Rolle der Jugendverbände bei der Gestaltung eines weltoffenen Landes hin. Hans-Hinrich Neve (CDU) richtete die Grüße des Fraktionsvorsitzenden Daniel Günther aus und erklärte, dass die CDU zur Jugendverbandsarbeit stehe. Er sagte zu, dass die Förderung der Verbände bei einer CDU-geführten Regierung stabil bleiben wird, wünschenswert sei es „eine Schippe draufzulegen“. Auch Tobias von Pein (SPD), Landtagsabgeordneter der SPD, bedankte sich bei den Ehrenamtlichen für ihre Arbeit. Er rief die Jugendverbände auf, sich angesichts einer alternden Bevölkerung weiterhin für Wahlen ab 16 Jahren stark zu machen.

Erneut in den Vorstand gewählt wurden auch die Stellvertretenden Vorsitzenden Merle Lungfiel-Bakir (Jugendverband im Schleswig-Holsteinischen Heimatbund), Arne Popp (SJD – Die Falken) und Marie-Christin Schwarz (Landjugendverband). Sarah Lietz (Flensburger Jugendring) wurde in die Kontrollkommission gewählt.

Beschluss 90. VV Zukunft Jugendverbandsarbeit

Beschluss 90. VV Kinder und Jugendliche brauchen Ferienfreizeiten

Beschluss 90. VV Jugendringe sind zu fördern

Beschluss 90. VV Rechtspopulismus entgegentreten